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Petanque, die provenzalische Variante des in Frankreich bekannten Boule-Spieles hat vielerorts einen magische Anziehungskraft.
Hier im Luberon spielt man die Variante, bei welcher die Kugeln aus dem Stehen und nicht mit Anlauf geworden werden. Clubs gibt es in fast jedem Dorf. Einen großen Club gibt es beispielsweise in Goult (Les Goultois) oder in Bonnieux (Bonnieulaise), dort sogar mit einer eigenen Bar am Boule-Platz. Man könnte stundenlang dem Speil zuschauen und dabei Studien über die einzelnen Spieler und deren Taktik und Können betreiben. Es gibt Spieler die sehr gut über Distanzen werfen können. Es gibt Spieler die die platzierte „Hohe Kugel“ beherrschen und es gibt Spieler, die es besonders verstehen, gegnerische Kugeln „abzuschießen“.
Tolle Bilder kann man hierzu in einem Fotoband das Fotografen Hans Silvester aus Lioux finden. Es sind Bilder aus einer vergangenen Zeit, aber die Mimik, die Gestik der Spieler kommt in den Fotos irrsinnig gut heraus. Wenn man Glück hat kann man ein Buch noch im Internet erstehen.
Vor einigen Jahren gab es in Gordes eine besondere Ausstellung von Bildern Hans Silvesters, welche als Wandbilder an Fassaden im Dorf verteilt zu sehen waren. Darunter gab es auch einen Petanque-Spieler.
Am gestrigen Samstag haben wir in Viens eine ganz besondere Art des Boule-Spiels kennengelernt. Dazu wurde eine Dorfstraße (abfallend!) gesperrt. Die Frage kam auf, wie man mit „runden“ Kugeln auf abschüssiger Asphaltstraße Petanque spielt. Ein Concours für das ganz Dorf!!
Mit dem Auftauchen der ersten Spieler mit Ihren Kugel und dem kleinen „Schweinchen“ wurde das Rätsel schnell gelöst.
Zu diesem Spiel nutzt man Holzkugeln, nein es sind keine Kugeln aus Holz, sondern „Holzwürfel“ und „Würfelschweinchen“. Alles in der original Größe der Metallvariante.
Mit diesen Kugeln, nein Würfeln kann man auch auf einer abschüssigen Straße „Petanque“ spielen. Mit der Zielgenauigkeit ist es aber so eine Sache. Diese schien bei den Spielern aber nicht so im Vordergrund gestanden zu haben.


Im übrigen ist Viens ein schönes, wenn auch etwas einsam gelegenes Dörfchen auf dem Weg zur Gorges d´Oppedette.
Sonst war es immer nur ein Zwischenstopp zum Einkauf von Honig bei Monsieur Bresc, bester Honig im Luberon (meiner Meinung nach).
Die kleine Epicerie an der Hauptstraße soll ganz toll sein.
Bei einem Streifzug durch das Dörfchen haben wir wieder einmal tolle Eindrücke gesammelt.
