Der erste Weg im Urlaub geht zum Friseur. Vor den Feiertagen muss man frühzeitig einen Termin verabreden, damit man überhaupt dran kommt. Also wurde der Termin schon 2 Wochen vor der Anreise für Samstag um 9.15 Uhr verabredet. Das heißt eine frühes und schnelles Frühstück, man(n) will die Damen im „Maison des Coiffeurs“ ja nicht warten lassen. Den zweiten Cafe gibt es dann ja im „Cafe de la Poste“.
Trotz der frühen Uhrzeit ist der Laden brechend voll. Schon am Abend davor haben Agnes und Valerie schon bis spät in die Nacht hinein geschnitten, gespült, geföhnt, ….. Das Licht hat noch lange gebrannt. Ein Friseurladen wie aus dem Bilderbuch. Etwas Antik aber trotzdem vom Feinsten. Reinschauen kann man garnicht, da alle Scheiben von morgens bis abends angelaufen sind.
Nach der lieben Begrüßung nehme ich alleine unter Frauen Platz und gehe noch davon aus, dass ich schnell dran kommen werde. Aber es dauert. Toutes Goult und Umgebung will wohl noch vor dem 24.12. zum Coiffeur. Neben dem Frisieren muss andauernd das Telefon bedient werden. Und es ist erstaunlich, es werden sogar Termin für Sonntag vereinbart. Dazu passt die Erklärung von Valerie an einen wohl verdutzte Kundin:
„Morgen ist nicht Sonntag, sondern der 24.12..“
Madame hat dann den Termin angenommen.
Nach gut einer Stunde Verzögerung bin ich dann auch einmal an der Reihe. Haare waschen war schon eine halbe Stunde vorher dran. Das hat die Wartezeit etwas verkürzt.
Beim Schneiden werden noch die typischen Weihnachtsmenüs ausgetauscht. Würstchen mit Kartoffelsalat habe die Damen wohl schon von mehreren nordischen Kunden zu hören bekommen, das ist schon nichts mehr Neues. Was „Spätzle“ zum Reh sind, muss aber noch geklärte werden.
Übrigens hat das kleine „Maison des Coiffeurs“ Kunden über Luxemburg bis nach New York. Typisch für das Leben im Luberon. Da werden die Damen sogar zum Besuch nach NY eingeladen. Ob sie dort auch Haare geschnitten haben, wurde nicht verraten.
Der Haarschnitt ist fast Nebensache! Er ist aber wieder Top!
Da macht die Wartezeit gar nichts mehr aus. Man(n) ist ja „en vacances“, und das „Cafe de la Poste“ wartet ja auch.
Hier sieht man auch schon den neuesten Dekotrend für Weihnachtsbäume im Ort. Dieses Jahr gibt es aus Holzbrettern zurecht gesägte und genagelte Weihnachtsbäume mit und ohne Beleuchtung in allen Größen. Eine Erfindung eines Schreiners in Lumieres. Die stehen in allen Geschäften und Restaurants im Ort verteilt. Absolute Geschmackssache würde ich sagen.
Mit einem „bonnes fêtes“ und einer Praline vom Pralinenweihnachtsbaum fällt der Abschied nicht schwer. Schließlich steht der Termin für Mai ja auch schon fest.
Urlaub im Luberon ohne einen Besuch im „Maison des Coiffeurs“ in Goult ist nur ein halber Urlaub!